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17.5.1868: Die Galopprennbahn Hoppegarten |
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Die vom Berliner Baumeister Carl Bohm nach französischem Vorbild errichtete Rennbahn Hoppegarten gilt unter Fachleuten bis heute als die schönste Rennbahn Deutschlands. Die Idee einer Rennbahn mit internationalem Niveau entsteht im Dezember 1867, als 36 Pferdenarren aus ganz Deutschland den Union-Klub gründen.
Der Chronist Walther F. Kleffel erinnert in seiner Laudatio zum 100. Geburtstag des Klubs an die Gründungsmitglieder: "Die Gründer waren keine Krautjunker oder sture Pferdeköpfe. Sie beherrschten ihr Latein und wussten, was unio bedeutete: Einigung. Die Verdienste des Union-Klubs um die deutsche Pferdezucht sind unbestritten. Pferdekenner mit internationalem Ruf wie Aga Khan oder Lord Derby haben das immer wieder bestätigt."
... und sie rennen und rennen und rennen
Hoppegarten wächst in den Jahren nach der Gründung rasant. In den 1930ern strömen zeitweise 40.000 Menschen zu den großen Renntagen. Nach dem Zweiten Weltkrieg wird der Union-Klub durch die Bodenreform enteignet. Die großen Gestüte wandern in den Westen ab. Der Popularität des Hoppegartens schadet das nicht. Pferderennen sind im DDR-Alltag eine willkommene Abwechslung.
Die Wende 1989 stürzt die Rennbahn jedoch in ihre bis dahin schwerste Krise. Der langjährige Geschäftsführer des Rennvereins Hoppegarten Artur Boehlke dazu: "Nach der Wende musste ich fast alle Mitarbeiter entlassen. Von 240 blieben noch 20 dabei. Auch die 400 volkseigenen Pferde waren ruckzuck verkauft. Es war hart, aber es ging ums Überleben."
Kurz vor dem Aus
2002 wird der Union-Klub wieder Hausherr in Hoppegarten, doch der finanzielle Aufwand treibt den Klub in die Insolvenz. Die Rennbahn steht 2005 kurz vor dem endgültigen Aus. Die wirtschaftliche Schieflage bedroht auch die Genehmigung, auf die Pferderennen wetten zu lassen.
Ohne Wetten aber ist Hoppegarten nicht zu halten. Andreas Neue, Vorsitzender des Rennvereins Hoppegarten e.V. dazu: "Um den Rennbetrieb aufrecht zu erhalten und die notwendige Totalisatorgenehmigung beizubehalten, wird der Rennverein Hoppegarten e.V. am 16. März 2006 gegründet. Und wir haben dann zwei Jahre lang Basissport betrieben, an dessen Ende wir dann einen neuen Eigentümer für die Anlage bekommen haben."
Tradition mit Zukunft
Zwei Jahre später, am 25. März 2008 unterzeichnen der ehemaligen Fondsmanager Gerhard Schöningh und die Treuhand-Nachfolgerin BVVG den Kaufvertrag. Hoppegarten ist somit die erste deutsche Rennbahn mit einem Privatinvestor. Schöningh sieht große wirtschaftliche Chancen für die Rennbahn: "Hoppegarten hat eine ganz klare Ausnahmestellung in Deutschland. Eine 140-jährige Tradition. Und sie haben eben das Umfeld von Berlin und Brandenburg, also ein Riesen-Einzugsgebiet. Ich glaube für die Vermarktung, die bei jeder Sportart heute enorm wichtig ist, haben sie einfach ein Riesenpotential an Unternehmen."
Auch für Andreas Neue sieht die Zukunft der unter Denkmalschutz stehenden Rennbahn positiv: "Nach dem Kauf in 2008 sind bereits Teile der Tribünen saniert und auch an der Trainingsanlage wurde bereits eine Trainingsbahn in Stand gesetzt."
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